Rezension
Der Titel führt in die Irre, denn ein Balladenalbum ist dies mitnichten. Der Pianist hatte hier erstmals die Gelegenheit, ein größeres Ensemble zu leiten, bestehend aus Rhythmusgruppe (neben ihm selbst Bassist Herbie Lewis und Drummer Joe Chambers) und ganzen sechs Bläsern: Trompeter Lee Morgan, Posaunist Julian Priester, Bennie Maupin am Tenor-, James Spaulding am Altsaxophon (nebst Flöte), Hornist Bon Northern, schließlich Howard Johnson an der Tuba (!). Und Tyner nutzte die Möglichkeiten, die ihm diese Mini-Big Band bot, für spektakulär farbige Kompositionen (alle sechs stammen von ihm selbst) und Arrangements, die zeigten, wie viel im (Post) Bop noch nicht gesagt war. Ein gerne übersehenes Juwel im späteren Blue Note-Katalog, zum letzten Mal Mitte der 80er auf Vinyl erhältlich. (1968/2020)