Rezension

Das Debüt des NRBQ-Keyboarders (hier meist am akustischen Klavier) zählt sicherlich zu den seltsamsten Jazz-LPs der 90er – man weiß heute noch nicht so recht, wie (und wo) man es einordnen soll. Adams bedient sich beim New Orleans Jazz und beim Swing, ebenso allerdings bei der Avantgarde – neben seinen Bandkollegen Joey und Johnny Spamponato und Tom Ardolino finden sich denn auch die Sun Ra-Musiker Marshall Allen, Tyrone Hill und Dave Gordon auf der Besetzungsliste (sie spielen bei immerhin sechs Nummern mit!), außerdem begegnen wir Posaunist Roswell Rudd und Bobby Previte (auf den Tracks, bei denen Ardolino nicht am Schlagzeug sitzt). Gespielt werden ausschließlich Allen-Originale – und ein Händchen für Jazz-Themen hat der Mann! Der Begriff Eklektizismus wird mit diesem so widersprüchlichen wie höchst unterhaltsamen Album jedenfalls auf die Spitze getrieben… – Erstmals auf Vinyl, das um vier unveröffentlichte Tracks erweiterte Programm wurde (in Zusammenarbeit mit Adams) etwas umgestellt, einige Titel bekamen in diesem Zug auch neue Namen. (1995/2024)