Rezension
So mächtig ist diese Stimme, daß diese Poeme auch nur mit einem Keyboard oder ganz ohne Instrumente funktionieren würden. Aber Adam Cohen nahm das Versprechen, das er seinem Vater vor dessen Tod gegeben hatte, sehr ernst und wendete bei der nachträglichen Instrumentierung der letzten hinterlassenen Aufnahmen (sie stammen aus den Sessions zum „You Want It Darker“-Album) größte Sorgfalt an; lud eigene Freunde wie Bryce Dessner (The National), Richard Reed Parry (Arcade Fire) und Beck sowie solche seines Vaters wie Lauten-Meister Javier Mas und Jennifer Warnes, die gemeinsam mit Leslie Feist und Damien Rice Backgroundgesang beisteuert. Delikater war selten ein Cohen-Album arrangiert. Wenn es möglich ist, diese Stimme, die längst keine Melodien mehr brauchte und sie daher nur noch andeutete, in ihrer Intensität noch zu verstärken, dann ist Adam Cohen das gelungen. Es mag nur ein Nachtrag zur Diskographie sein, kaum eine halbe Stunde lang. Doch man darf diesen Epilog getrost als essentiellen Bestandteil bezeichnen. (2019)