Rezension
Einen Song wie „Barbaric“ hat man von dieser Band schon länger nicht gehört. Einfach ein großer Popsong, wie sie einst aus Damon Albarn nur so herausströmten. Es gibt mehrere davon auf diesem erst neunten Album. Nicht, daß die avantgardistischen Tendenzen der Band überhaupt nicht stattfinden würden, aber sie sind so gut ins Geschehen eingebunden, daß man sie kaum als solche wahrnimmt. Natürlich, die Art, wie Graham Coxons Gitarre in „St. Charles Square“ querfeuert, das gibt es so nur bei Blur. Dem gegenüber steht hier aber etwas so himmlisch Schönes wie „The Everglades“, Albarns Hommage an Leonard Cohen. Ein Album wie dieses hatte man von dieser Band, die laut Albarn ja längst gar keine mehr ist, sondern ein Projekt von vier Typen, die früher mal in einer Band gespielt haben, nicht mehr erwartet. Man denkt gar nicht so selten an „Abbey Road“ dabei – hoffentlich ist dies nicht auch ein Schwanengesang… (2023)