Rezension
Die Mitschnitte aus dem Keystone, San Francisco, (31.8. bis 7.9. 1980) sind Evans‘ letzte Aufnahmen, eine Woche später war der größte Lyriker des Jazzpianos bereits tot. Seine letzten Jahre, insbesondere nach dem Suizid seines Bruders Harry, waren von Drogenabhängigkeit und Depression geprägt. Es heißt, er habe sich oft auf die Bühne quälen müssen; doch wenn er zu spielen begann, schien alles von ihm abzufallen. Dementsprechend hört man seinem Spiel hier auch nichts Dunkles oder Endzeitiges an, und auch seine Kommunikation mit den Partnern Marc Johnson und Joe LaBarbera ist so symbiotisch, wie man es von Evans kennt. Es dauerte seltsamerweise fast zehn Jahre, bis dieses letzte Zeugnis von Evans‘ Größe veröffentlicht wurde; da hatte dann das CD-Zeitalter bereits begonnen; die MOV-Ausgabe ist die erste Vinyledition. – Neupressung, nun auf schwarzem Vinyl. (1990, rec. 1980/2024)