Rezension
Lang war die Diskographie des Russen Anfang 2013 noch nicht. Aber lang genug, um seinen Auftritt in der Carnegie Hall am 5. Februar zum kulturellen Großereignis werden zu lassen. Und, je nun, es war auch eins. Die zweite Scriabin-Sonate, Liszts H-Moll-Schlachtross, alle 24 Préludes aus Chopins op. 28: Ein fettes Programm, möchte man sagen. Ermüdungserscheinungen stellen sich aber nicht ein, weder beim Künstler noch beim Hörer. Trifonov, einen Monat vor seinem 22. Geburtstag, hielt die vollbesetzte Carnegie Hall in atemloser Spannung, bis zur letzten Note. (man hört tatsächlich kaum einen Huster). Schon allein physisch eine fast übermenschliche Leistung; in musikalischer Hinsicht allerdings kaum weniger beeindruckend (2013/2023)