Rezension

Auch wenn aus diesem skurrilen Trio in Kürze King Crimson werden würde – es deutet wenig darauf hin. Das einzige Album, das diese wie eine Anwaltskanzlei benannte Band aus Robert Fripp und den Brüdern Michael und Peter Giles in den 15 Monaten ihrer Existenz produzierte, weist schon eher eine Verwandtschaft zur Incredible String Band auf: Verschrobener, aber höchst charmanter Psych-Folk-Pop mit Anleihen von Music Hall, Jazz und alter Kirchenmusik, gebündelt zu zwei seitenfüllenden Suiten, in denen die einzelnen Songs ursprünglich mit kurzen Spoken Word-Passagen zu einer Story verbunden wurden. Welche Klasse von Musikern hier zu Werke geht, kann man durchaus hören (nur den besten gelingt derart subtiles Spiel), aber anders als bei dem weitaus voluminöseren King Crimson-Debüt interessierte sich damals kaum jemand dafür: Von der Originalausgabe auf Deram wurden keine 1000 Stück verkauft. Gut erhaltene Originale spielen sich daher längst im dreistelligen Pfund-Bereich ab… – Die Neuausgabe kommt mit Robert Fripps Segen nun erstmals ohne die nur bedingt gut gealterten gesprochenen Überleitungen aus – was tatsächlich einen ganz anderen Zugang zu diesem faszinierenden Frühwerk ermöglicht! (1968/2025)