Rezension
Außer Yoko Ono fallen einem nicht eben viele Künstler ein, die Platten machen wie die inzwischen auch 70jährige Kim Gordon: Radikal, schmerzhaft, atemberaubend. Produzent Justin Raisen ließ sie dafür Beats beisteuern, die jenem für seine Kundschaft (u.a. Charli XCX, Lil Yachty, Drake) zu wild waren – tatsächlich fühlen sich manche Tracks (von „Songs“ möchte man hier eigentlich nicht sprechen) an, als ob man barfuß über Rasierklingen liefe. Sounds, die auch das Entsetzen Gordons über die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen widerspiegeln, wenn nicht nur in ihrer Heimat die dümmsten Seiten maskuliner Dominanz täglich an Popularität zulegen. „The Collective“ ist das definitive Album zur Zeit: vernichtend. (2024)