Rezension
Eine Besonderheit in der langen Ellington-Diskographie, die vorwiegend natürlich aus Big Band-Aufnahmen, zu einem weit geringeren Teil aus kleinen Ensembles besteht. „The Cosmic Scene“ (weder den Titel noch die Bezeichnung „Spacemen“ darf man allzu ernst nehmen) liegt genau dazwischen: Der Duke reduzierte sein Orchester dafür einmalig auf ein Nonett, was dem klassischen Ellington-Klang eine kammermusikalische Note, auf jeden Fall mehr Durchsichtigkeit verleiht. Tragende Rollen haben dabei die drei sonst wenig wahrgenommenen Posaunisten Quentin „Butter“ Jackson, John Sanders und Britt Woodman; ihnen gegenüber stehen die „hohen“ Bläser Jimmy Hamilton (wundervoll etwa in „Early Autumn“), Paul Gonzalves und Clark Terry (hier ausschließlich am Flügelhorn); die Rhythmussektion besteht klassisch aus dem Chef selbst, Bassist Jimmy Wood und Drummer Sam Woodyard. Nicht nur wegen der „exklusiven“ (sprich: neuen) Titel „Bass-Ment“ und „Spacemen“ wichtig, sondern auch für die neuen Klangfarben in bekannten Ellington-Hits wie „Take The ‚A‘ Train“ und „Perdido“ oder Standards wie dem „St. Louis Blues“ und einem besonders schönen „Body And Soul“! – Der 1958er Mono-Sound läßt in puncto Präzision und Dynamik keine Wünsche offen. (1958/2013)