Rezension
Anders als bei seinen ersten Aufnahmen für das Venus-Label, die in New York entstanden waren, reiste Sanders mit seinem aktuellen Quartett aus Pianist William Henderson, Bassist Ira Coleman und Drummer Joe Farnsworth diesmal nach Tokio. Das dort entstandene Album ist zwar, entsprechend dem Spätwerk des einstigen Radikal-Avantgardisten, grundsätzlich zugänglich gehalten, doch enthält es etliche Verweise auf Sanders‘ wegweisende Arbeiten in den 60ern. Insbesondere natürlich das Titelstück, einst eine über dreißigminütige Tour de force, hier auf ein Drittel eingedampft, aber immer noch der spirituelle Höhepunkt des Albums! Kaum weniger intensiv ist das über elfminütige „Welcome“, mit dem Sanders an seinen früheren Mentor John Coltrane erinnert. Ebenso wie der mit über 14 Minuten längste Albumtrack „Tokyo Blues“ fehlte das Stück fatalerweise auf der Vinyl-Erstausgabe; hier gibt es erstmals das vollständige Programm! (2003/2024)