Rezension
Der Songwriter und Komponist schrieb diesen Zyklus für eine Ballett-Umsetzung der Zehn Gebote in enger Zusammenarbeit mit Choreograph Justin Peck im Jahre 2017; es war bereits die dritte Kooperation. Timo Andres (seinerseits einer der bedeutendsten Komponisten seiner Generation und gleichzeitig gefeierter Interpret für Neue Musik) spielte nun Stevens‘ Klavierauszug des Scores ein: Der Einfluß Debussys ist unüberhörbar, doch auch Chopin, früher Schönberg und natürlich die amerikanischen Minimalisten sind nachweisbar in diesen Stücken, die aber vor allem Stevens‘ harmonische Fantasie belegen, die weit über das, was selbst in anspruchsvollem Popsongwriting geboten wird, hinausgeht. Von den Banalitäten eines großen Teils der Neoklassik-Szene gar nicht zu reden. Eine unbedingte Bereicherung des Klavierrepertoires in (hervorragender) Ersteinspielung. (2019)