Rezension
Die Suiten, die Ellington für Big Band schrieb (und mit denen er als einer der ersten die Grenzen zwischen Unterhaltungs- und sogenannter "ernster" Musik mindestens aufweichte), sind natürlich vergleichsweise unkommerzieller Stoff. Zwei der hier zu hörenden Werke (die "Goutelas"- und die "Uwis"-Suite) nahm Ellington dann auch auf eigene Kosten auf, weil sich kein Label dafür fand. Musikfan Norman Granz, der sein Pablo-Label ja nicht aus merkantiler Motivation gegründet hatte, sondern tatsächlich der Musik wegen, sah das allerdings anders und ließ besagte Aufnahmen aus dem Nachlaß des Duke zwei Jahre nach dessen Tod auf Vinyl pressen. Mit der kaum erwarteten Konsequenz einer Grammy-Auszeichnung. Völlig zu Recht, natürlich, denn was man hier geboten bekommt, ist die ganz hohe Schule der Ellingtonia, und was die phantastischen Musiker dieser gloriosen Band hier leisteten, kann sich neben den besten Symphonieorchestern (den Bläsersektionen jedenfalls) der Welt hören lassen. Und grooven tut's obendrein. Von der die erste Seite ausfüllenden, gemeinsam mit Billy Strayhorn geschriebenen "The Queen's Suite", aufgenommen zwölf bzw. 13 Jahre vor den beiden anderen (nämlich 1959), gibt es übrigens tatsächlich so etwas wie eine Originalpressung. Allerdings in der überschaubaren Auflage von einem Exemplar, gefertigt für Elisabeth II. Steht vermutlich immer noch in irgendeinem Regal im Buckingham-Palast… (1976/2025)






