Rezension
Man wußte damals nicht recht, wo man diese neue Band hinstecken sollte. Man versuchte es mit Post Rock (das geht ja immer) und der Low-Fi-Ecke, und zumindest Letzteres war gänzlich unsinnig, denn der Klang ist zwar frei von Studio-Gimmicks, dafür aber von derselben extremen Präzision und Unmittelbarkeit, die auch spätere Alben durchaus geeignet macht für Sound-Vorführungen – nahe am Direktschnitt-Level. Musikalisch ist das vom warmen Klang einer alten Farfisa-Orgel geprägte Album allerdings immer noch schwer zu klassifizieren: Krautrock-Anleihen sind deutlich, dazu der Alternative Rock des vorangegangenen Jahrzehnts, Dream Pop, und die hypnotische Motorik verleiht dem Ganzen einen Ambient-Charakter. Wiewohl alle Bestandteile also prinzipiell bekannt waren und auf zeitgenössische Technik praktisch vollständig verzichtet wurde (der Bandname war ja nicht zufällig gewählt), klang das Ergebnis dennoch eher futuristisch als eklektizistisch. Und drei Jahrzehnte später ist es kaum weniger faszinierend. (1996/2025)