Rezension
Der Titel zeugt nicht von Bescheidenheit, indes: er konnte sich's halt leisten. Dabei verließ der Vater aller Soul-Sänger für dieses Album die gewohnten Rhythm'n'Blues-Pfade und ließ sich gleich auf zwei Experimente ein, nach LP-Seiten getrennt. Die ersten sechs Songs zeigen Charles im Kontext einer großen Jazz-Besetzung – einer handverlesenen Big Band aus Mitgliedern der Basie- und Ellington-Orchester, u.a. mit Clark Terry, Paul Gonsalves, Marcus Belgrave, Frank Wess, Zoot Sims und David 'Fathead' Newman; in Arrangements von Al Cohn, Ernie Wilkins und Quincy Jones. Überflüssig zu sagen, daß das Ergebnis den Albumtitel schon mal mehr als rechtfertigt! Nach solcher Swing-Explosion folgt umseitig die romantische Seite: Opulente Bläser- und Streicher-Arrangements von Ralph Burns, dazu ein Jazz-Trio plus immerhin Bob Brookmeyer an der Posaune! Und die hier zu hörenden Versionen von Standards wie "Just For A Thrill", "Am I Blue" oder "Come Rain Or Come Shine" sind um nichts weniger grandios – Charles verleiht ihnen eine selten gehörte Emotionalität. Einer der höchsten Gipfel in der ellenlangen Diskographie dieses phantastischen Sängers, seinerzeit mit Recht Grammy-gekrönt! (1959/2025)