Rezension
Nach den vergleichsweise veröffentlichungsarmen 2010ern erleben die Mael-Brüder (74 und 77) seit 2020 einen neuen Kreativ-Rausch, sind dabei beißend ironisch und neuen Einflüssen gegenüber offen wie eh und je. Das 26. Studioalbum folgt auf die bemerkenswerte Musical-Produktion „Annette“, und schon der Albumtitel kann von keiner anderen Band stammen. Der Titelsong brettert gleich mit schön fiesen elektronischen Sounds los: Die Maels waren nie geneigt, ein mit ihnen gealtertes Publikum mit gewohnter Kost zu unterhalten. Sie hauen uns ihre Songs lieber um die Ohren. Wobei großartige Melodien keineswegs ausgeschlossen sind, sie werden nur nicht im Kuschelmodus präsentiert. Garantiert nostalgiefrei, aber absolut großartig. Es gibt nicht allzu viele Bands, die über 50 Jahre und mehr musikalisch und textlich derart relevant bleiben. (2023)