Rezension
Schon die erste Kooperation des schottischen Folk-Meisters mit dem schwedischen Second Hand Orchestra („Wide Wide River“, 2021) war ziemlich großartig. Die zweite ist noch besser. Denn SHO-Leader Karl-Jonas Windqvist brachte auf Yorkstons Wunsch nach einer Duettpartnerin die Cardigans-Sängerin Nina Persson ins Spiel, und die Ikone des 90er-Pop (die sich eigentlich weitgehend aus dem aktuellen Musikgeschehen zurückgezogen hat) sagte zu – und die Kombination (die sich wohl kaum jemand hätte ausdenken können) erwies sich nun wirklich als Dream Team. Ausflüge auf Jazz-Territorium, bei denen das Instrumentalensemble von der Leine gelassen wird, sind diesmal die Ausnahme (wenn es doch passiert, sind es natürlich herrliche Momente); die Grundstimmung ist eine sehr intime, meist ist eine einfache Klavierbegleitung (von Yorkston selbst) die Basis der Songs. Nicht alle Songs sind echte Duette, manchmal kommt Persson gar nicht vor, manchmal nur mit sparsamen Background-Vocals (mit denen sie aber oft den jeweiligen Song vergoldet); manchmal führt sie gar wie im Opener „Sam And Jeanie McGregor“. Wenn sich die Stimmen aber wirklich vereinen wie in „Mary“ oder dem programmatisch betitelten „Harmony“, wird es wirklich magisch. Yorkstons Diskographie ist reich an Höhepunkten; dieses Album ist ein ganz besonderer. (2023)