Rezension
Seit 1961 führten der Jahrhundertgeiger und der eng mit ihm befreundete und musikalisch ebenbürtige Cellist ihre bis dato privaten Kammermusik-Séancen öffentlich auf, in der Regel mit weiteren Kollegen und Freunden (hier etwa mit Pianist Jacob Lateiner und einem Kammerorchester). Die entsprechende Reihe intimer Konzerte wurde auch im Studio fortgesetzt, und die da entstandenen Aufnahmen zählen ohne Frage zu den strahlendsten kammermusikalischen Sternstunden der Tonträgergeschichte. Diese hier sind keine Ausnahmen: Es ist reine Magie, was hier im ersten Beethoven-Trio geschieht; die hörbare Liebe zum Werk, die Freude am gemeinsamen Musizieren von Menschen, die zu den größten Klassik-Stars der Geschichte zählen, selbstverständlich auch die stupende technische Perfektion, die aber ganz und gar im Dienste der Musik steht – was man hier hört und nacherleben darf (dank der exzellenten RCA-Aufnahme auch noch während der Dynagroove-Ära in geradezu plastischer Lebendigkeit), ist ein Idealbild, das man kaum für real halten möchte… Originalpressungen sind erstens selten billiger und klingen mit Sicherheit nicht besser (im Gegenteil) als diese vorzügliche Faksimile-Neuausgabe! (1964/2016)