Rezension

Die Bilanz des Down Beat-Magazins: Pop-Album des Jahres, Jazz-Album des Jahres, Rockgruppe des Jahres und (für den Chef John McLaughlin) auch ein Gitarrist des Jahres. Viel mehr kann man kaum abräumen. Und besser als hier wurde sie auch nicht mehr, die Verschmelzung von Rock und Jazz. Allzu bald wurde diese sogenannte Fusion-Musik vom Selbstdarstellungstrieb vieler Musiker verwässert. McLaughlins ‚Orchester‘ aber gelang mit diesem Debüt ein zwar hochvirtuoses, doch geichzeitig organisches Wunderwerk. Die Ensemblemitglieder waren, neben dem wohl bedeutendsten Gitarristen der direkten Hendrix-Nachfolge: Violinist Jerry Goodman (von den viel zu wenig bekannten The Flock), an den Tasten Jan Hammer, Rick Laird am Bass, schließlich Über-Drummer Billy Cobham. Sie alle hielten hier die schwierige Balance zwischen atemberaubender Technik und echter Musikalität. Eine unglaubliche Sternstunde; vielleicht die einzige LP des Genres, die Miles Davis‘ „Bitches Brew“ wirklich ebenbürtig ist… (1971/2008, Pressung aktuell)