Rezension
Das konnte nur gut werden. Nicht, daß die im Kern aus dem Ehepaar Alan Sparhawk / Mimi Parker bestehende Slowcore-Institution in den 20 Jahren ihres Bestehens (ist wirklich schon so lange her – erschreckend, nicht?) je ein schlechtes oder auch nur mittelmäßiges Album veröffentlicht hätte. Aber die Zusammenarbeit mit Wilco-Chef Jeff Teedy als Produzent, das ist ja schon fast ein feuchter Traum eines Indie-Nerds. Der hier in jeder Beziehung in Erfüllung geht: Tweedy reduzierte die Low-typischen Hall- und Echo-Effekte, läßt die Songs aus sich selbst heraus leuchten – und sie tun’s wie nie zuvor. So karg sie arrangiert sind, so nackt und klar ihre Strukturen sein mögen: Diese Wärme ist keiner bisherigen LP der Band zu eigen. Dazu paßt, daß Parker eine größere Rolle denn je spielt, sie übernimmt die Lead-Stimme in fünf Songs. Doch auch diejenigen, in denen sie “nur” die zweite Stimme zu Sparhawk singt, sind von wahrhaft berückender Schönheit. Wie wunderbar, daß nach so vielen gemeinsamen Jahren noch solches Potential in einer Band steckt…! (2013)