Rezension
Wohl das (zu Recht) populärste Jazz-Album der 70er. Was Jarrett hier mit dem Klavier anstellte, war bis dahin allenfalls von ihm selbst vorbereitet worden (etwa auf dem „Solo Concerts“-Album). Das war meilenweit entfernt von allem, was in jener Zeit im Jazz tragende Rollen spielte. Allein die Tatsache, daß hier kein elektrifiziertes Ensemble wenigstens im Hintergrund stand, sondern der Pianist ganz allein war mit seinem Instrument! Und nichts an dieser Musik war notiert oder vorgegeben. Jarrett setzte sich an jenem Abend des 24. Januars 1975 ans Klavier und fing an zu spielen – was dann passierte, bedeutete letztlich ein neues Kapitel nicht nur im Jazz, sondern in der Geschichte der improvisierten Musik. Denn was man hier hört, ist nichts weniger als die Verschmelzung eines Menschen mit einem Instrument. – Labeleigene 180g-Reissue. (1975/2010)