Rezension
Nach fünf in Kanada erschienenen Alben traf die Sängerin auf ihren optimalen musikalischen Partner – nämlich den Wuppertaler Roots-Musiker Henrik Freischlader. Der sie seit dem 2011er Album „Sleep Little Girl“ nicht nur produziert, sondern auch sein an den großen Meistern geschultes Gitarrenspiel beisteuert. Was im Klartext bedeutet: Zoe hat einen Gitarristen dabei, der neben einem Derek Trucks als Duane Allman-Erbe eine ziemlich gute Figur macht. Daß dies trotzdem Zoes Platte ist, stellt der Opener unmißverständlich klar: Wie sie da unbegleitet den alten Gospel-Standard „Glory, Glory, Hallelujah“ mit neuem Leben füllt, das ist schon sehr beeindruckend. Und nicht der einzige Gänsehautmoment bis zu einer furiosen „Hey, Hey, My, My“-Version (auf der Vinylausgabe folgt noch ein Live-Song als Bonustrack). Dazwischen liegen übrigens ausschließlich Eigenkompositionen, von denen etliche das Zeug zum Klassiker haben. Die Partnerschaft mit Freischlader bringt übrigens noch zwei weitere Vorteile: Der brachte nämlich gleich seinen großartigen Organisten Moritz Fuhrhop mit, dessen B-3 für maßgeblich warme Klangfarben sorgt; außerdem läßt der Gitarrist sich vorzugsweise von dem hervorragenden Arnsberger Tonmeister Martin Meinschäfer aufnehmen – weswegen wir es nicht nur mit einem musikalisch sagenhaft guten Album zwischen Blues, Gospel und Southern Rock zu tun haben, sondern uns damit auch noch in der audiophilen Oberliga bewegen. Große Klasse!! (2013)