Rezension
Im Jahre 2002 überraschte der wohl bedeutendste französische Pianist seiner Generation, berühmt etwa für seine makellosen Liszt-, Rachmaninoff- oder Busoni-Einspielungen, mit einem Album, das ihn zumindest in technischer Hinsicht eigentlich vollkommen unterforderte. Denn Eric Satie schrieb seine Musik nicht für Konzertvirtuosen, sondern explizit für Amateure. Vorzugsweise solche mit einem gewissen Humor, wie die Titel seiner Kompositionen zeigen, von "Der verträumte Fisch" bis zur Anweisung, nicht in den Ohren zu bohren. Wie sich zeigte, war Thibaudet ein begeisterter Satie-Fan, der dessen Miniaturen, die oft seltsam, aber dabei eigentlich immer auch schlicht schön klingen, denselben Respekt entgegenbrachte wie jedwedem pianistischen Schwergewicht. "The Magic Of Satie" ist seither ein Dauerbrenner im Decca-Katalog, endlich gibt es nun auch eine Vinylversion! (2002/2025)