Rezension
Nichts weniger als eine der schönsten LPs der 90er, wenn auch kaum jemals über Kultstatus hinausgekommen und bis 2015 ohne Nachfolge geblieben. Michael Head, Insidern als Mitglied oder Gründer solch legendärer Formationen wie Shack oder The Pale Fountains kein Unbekannter, schuf 1997 sein Meisterwerk: Ein Gespinst aus psychedelischem Dream-Pop, das klingt, als hätte Nick Drake ein Album mit einer Band aufgenommen, die sich aus Mitgliedern der Tindersticks und der Stone Roses zusammensetzt. Ein sehr behutsames Update der Singer/Songwriter-Ästhetik der frühen 70er, mit spürbarer Liebe zum Sujet arrangiert: Hier ein gänsehauterzeugendes Gitarrenlick, dort ein sanftes Streichquartett. Ein Album, dem ein eigener Altar gebührt, ach was, ein Tempel. Originalpressungen können inzwischen auch schon mal dreistellig werden – freilich immer noch viel zu billig für solch überirdisch schöne Popmusik… – Neupressung im aufwendigen Klappcover, limitiert auf 500 Stück! (1997/2025)