Rezension
Nachdem Sänger Cedric Bixler-Zavala den Scientologen den Rücken gekehrt hatte, stand einer Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit Omar Rodríguez-López nichts mehr im Wege. Was nun allerdings zehn Jahre nach dem letzten Album erscheint, krempelt das Bild der Band gründlich um. Natürlich darf man von einem selbstbetitelten Album nach so langer Zeit eine Neudefinition erwarten, doch dies ist extrem. Pop! Mit großem Abstand ist dies das zugänglichste Mars Volta-Album, man darf davon ausgehen, daß manch ein langjähriger Fan aus der Prog/Psych-Szene sich von diesen 13 Songs mit durchschnittlich etwa drei Minuten Spielzeit mit Grausen abwendet. Was freilich ein fataler Fehler wäre – denn man muß gar nicht so tief graben, um unter der Oberfläche die Band zu entdecken, die eine der spannendsten war in den Nullerjahren. Sie ist es noch – vielleicht mehr denn je! (2022)