Rezension
Natürlich ist Heatons Handschrift sofort erkennbar, und die meisten Songs hier könnte man mehr oder weniger unverändert auch auf einem The Beautiful South-Album untermogeln. Das ist keine Kritik, sondern ein Qualitätsmerkmal. Aufgrund der gesundheitlichen Probleme seiner Lieblingspartnerin Jacqui Abbott findet dieses Album ohne sie statt, Heatons neue Partner am Mikrophon sind die bereits von der letzten Tour bekannte Rianne Downey, Yvonne Shelton und der rauhbauzige Danny Muldoon, sie alle posieren mit Heaton als Outlaws auf dem Cover. Heaton selbst hat seinen sarkastischen, gerne auch mal tiefschwarzen Humor nicht verloren – wirkt hier aber dennoch milder als gewohnt, nicht selten gibt er sich romantisch, wenn nicht melancholisch, und wenn er diese Stimmung dann doch ironisch bricht, dann nicht ohne das Gefühl, daß sie im Kern doch authentisch und wahr sein könnte. Die großen Melodien fliegen dem Anfangsechziger offenbar nach wie vor einfach zu, so selbstverständlich reihen sie sich hier aneinander: Paul Heaton ist und bleibt einer der größten Pop-Songwriter Britanniens. (2024)