Zwar sind auch auf dem zweiten Celebration-Album Sängerin Katrina Ford, Multiinstrumentalist Sean Antanaitis und Drummer David Bergander die Hauptprotagonisten, aber mehr noch als beim Debüt ist die Handschrift des Produzenten hörbar: David Sitek, Chef von TV On The Radio, dessen Band hier auch verschiedentlich mit aushilft, hat nicht nur für extrem dichte Arrangements gesorgt, sondern offenbar auch das Songwriting beeinflußt. Was bei einem solchen Musiker ja nun gewiß kein Nachteil ist. Im konkreten Falle ist es das auch nicht, führt aber zu einem erheblichen Unterschied zum Debüt: War jenes dunkel, morbide und knüpfte in seiner Klangästhetik an ganz frühe 4AD-Produktionen an, so ist „The Modern Tribe“ Siteks Idee von Pop: Orchestral, bunt, ohne Ruhepunkte – und dadurch bei allen schillernden Farben immer etwas klaustrophobisch. Man braucht einen freien Kopf, um das am Stück zu hören. Die Belohnung für die Anstrengung ist ein ausgeklügeltes, extrem detailreiches Pop-Werk, das vermutlich weit mehr Ideen birgt, als die ersten beiden Hördurchgänge erahnen lassen… (2007)