Rezension
Natürlich wäre es schön gewesen, auch ein Stück aus Coreas erstem Montreux-Auftritt im Jahre 1972, damals als Teil des Stan Getz Quartet, dabeizuhaben, dokumentiert ist dieses Konzert ja sicherlich auch. Doch um die schwierige Aufgabe, die ungeheure Vielseitigkeit des Künstlers Chick Corea auf einem durchhörbaren Album abzubilden (sie wurde beeindruckend gut gelöst), entschied man sich erstens gegen eine chronologische Reihenfolge, zweitens setzt die Reise durch die Zeit erst 1988 ein. Dabei handelt es sich um einen Auftritt der „Akoustic Band“ mit John Patitucci und Tom Brechtlein, weitere Formationen sind das Quartett aus den frühen 90ern mit Patitucci, Bob Berg und Gary Novak, die Freedom Band mit Kenny Garrett, Christian McBride und Roy Haynes, natürlich auch die Elektric Band (Patitucci, Eric Marienthal, Frank Gambale, Dave Weckl) und das großartige „New Trio“ mit Avishai Cohen und Jeff Ballard, dessen „Fingerprints“-Version das Album fulminant eröffnet. Unvergessen (und daher ebenfalls enthalten) ist freilich auch Coreas 2006er Auftritt mit der Bayerischen Kammerphilharmonie! (2022)