David Bowie

The Next Day

Label/AN:  Columbia, 88765461861
Format:  2 LP 180g

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Rezension

Man wähnte die Diskographie bereits abgeschlossen, doch plötzlich ist da ein neues Album. Weder klingt es wie ein Alterswerk, noch scheint sich in den zehn Jahren, in denen David Bowie sich zurückgezogen hatte, viel verändert zu haben. Es sind die selben Leute, die mitspielen; Produzent ist selbstverständlich Tony Visconti – denn niemand weiß besser, wie klassischer Bowie zu klingen hat; niemand kann diese Stimme, eine der charismatischsten der Popgeschichte, so raffiniert in Szene setzen. “The Next Day” knüpft stilistisch abermals an den klassischen Bowie-Rock der frühen 70er an, und wie vor zehn Jahren gelingt es, die Songs trotzdem modern klingen zu lassen, eben nicht nach einer versuchten Wiederholung des Gewesenen. Es gibt dabei einige sehr gute Momente auf diesem Album: “Dirty Boys” etwa, bei dem Saxophon und Gitarre klingen, als kämen sie aus unterschiedlichen Realitätsebenen. Oder das kantige “If You Can See Me”. Dennoch sind die am wenigsten rockistischen Songs die interessantesten: Das nachdenkliche “Where Are We Now?” – und “I’ll Take You There”. Der große Dramatiker Bowie hat diesen Song an das Ende gesetzt (die drei noch folgenden Tracks sind Bonus-Material), der an Scott Walker gemahnende Song ist der magischste Moment auf diesem Album. Dessen wichtigste Erkenntnis es ansonsten ist, daß David Bowie keinerlei Inszenierung mehr bedarf, um David Bowie zu sein. Die Covergestaltung, die eine der bekanntesten Bowie-Posen durch eine weiße Fläche einfach auslöscht, steht symbolisch dafür. (2013)