Rezension
Wie man heute weiß, war der britische Songwriter alles andere als begeistert, als er erfuhr, daß sein französischer Produzent und Labelchef Eddie Vartan seine zarte Songlyrik in opulente Orchesterarrangements gekleidet hatte. Doch denen hatte das eigentlich noch vor Erscheinen untergegangene Album (bedingt durch Vartans Suizid) lange Zeit seinen kultischen Ruf zu verdanken – als eines der großen Meisterwerke des psychedelischen Baroque Pop der späten 60er. Daß es als Originalpressung praktisch unerreichbar war, tat ein Übriges zur Legendenbildung; erst 2005 erschien eine erste offizielle Neuausgabe auf CD. Garrie hatte inzwischen immer mal wieder Karriereanläufe unternommen, teils sogar mit einigem Erfolg (sein als Nick Hamilton aufgenommenes “Suitcase Man” fand sich 1984 an der Spitze der spanischen Charts wieder); seine jüngeren Alben von 2009 und 2017 sind kleine Songwriting-Juwelen. Der Mythos um das Debüt hat indes Bestand, und letztlich nicht zu Unrecht. Von den Arrangements mag jeder halten, was er mag; Tatsache ist, daß das Album eine ganz eigene Stimmung erzeugt. Diese Neuausgabe enthält erstmals auf Vinyl auch die Bonustracks der erweiterten CD-Ausgabe von 2010, bestehend aus A- und B-Seite von Garries erster Single von 1968 sowie etlichen “Stanislas”-Demos, die zeigen, wie das Album auch geklungen haben könnte – aber man ist sich immer noch nicht sicher, ob Garrie mit seiner Ablehnung von Vartans Eingriff nun Recht hatte oder nicht… (1969/2019)