Von Alasdair Roberts ist längst bekannt, daß er zwar jederzeit den authentischen schottischen Folkie geben kann, aber sich auch begeistert in musikalische Abenteuer mit Musikern verschiedenster Couleur stürzt. Insofern verwundert es kaum, daß, als er den norwegischen Fiedler Hans Kjorstad traf, schnell begeistert war von dessen Band Völvur, die die Folklore ihrer Heimat mit Jazz und experimentellen Klängen kreuzt. Und noch weniger verwundert es, daß es dann auch nicht lange dauerte, bis aus der Begegnung ein Album wurde. Auf dem schottische und norwegische Traditionen so selbstverständlich ineinanderfließen, daß man schon einen in den Folk-Traditionen beider Nationen gleichermaßen bewanderten Musikologen bräuchte, um das wieder auseinander zu dividieren. Aber das will ja auch niemand. Die beiden Folk-Strömungen begegnen sich auf der Basis freier, experimenteller Improvisation; das Ergebnis ist wie stets, wenn Roberts sich mit unerwarteten Partnern einläßt, etwas Neues und Einzigartiges – und klingt doch so, als sei es schon immer dagewesen. Und ist, natürlich, unbedingt hörenswert! (2021)