Rezension
Diese Aufnahmen entstanden zwischen dem allerersten Erscheinen der Hamburgerin Sabine Bredy alias Mona Mur im Jahre 1982 (Mona Mur & die Mieter: „Jeszcze Polska“) und dem eigentlichen Debüt auf RCA 1988, zur Besetzung zählten wie beim Mieter-Album die Neubauten-Musiker Alexander Hacke und FM Einheit. Faszinierend zwischen Gothic, Punk, Chanson und New Wave oszillierend, mit der NDW-dominierten deutschen Popszene der Ära kaum in Einklang zu bringen; unüberhörbar hingegen ist eine Verwandtschaft zum frühen Nick Cave. Ohne die Qualität der tatsächlich ziemlich großartigen eigenen Songs schmälern zu wollen: Besonders spannend sind die drei Brecht/Weill-Interpretationen „Surabaya Johnny“, „Die Ballade vom ertrunkenen Mädchen“ und „Der Songs von Mandeley“. Nach fast vierzig Jahren wird dieser fehlende Mosaikstein der deutschen Underground-Geschichte nun endlich offiziell veröffentlicht. (2023)