Rezension
Die Geschichte der Songwriterin Alynda Segarra, die seit 2007 unter dem Moniker Hurray For The Riff Raff Musik macht, ist sicher eine der seltsamsten Erfolgsstorys der aktuellen Popgeschichte. Denn weder Segarra noch ihre Songs haben etwas Glamouröses an sich. Dennoch ist die New Yorkerin mit puertoricanischen Wurzeln sowohl in der Indie- wie der Americana-Szene so etwas wie ein Star; ihre Platten erscheinen inzwischen auf dem renommierten Nonesuch-Label. Man muß ihre Songs hören, um das zu verstehen: Es ist die Direktheit, die unmittelbare Ehrlichkeit, die man in ihrer Musik spürt, und die einen sofort fasziniert. Gleichzeitig ist da eine Wärme, mit der Segarra auch so bittere Zeilen wie „I used to think I was born in the wrong generation, but now I know I made it right on time / To watch the world burn, with a tear in my eye“ transportiert, so daß man fast sicher ist, daß es eine Zukunft gibt auch jenseits des Armageddon. Segarras eigenwilliger Conscious Country hat viel Hirn, aber auch eine Menge Herz. (2024)