Vielleicht hat es ja mit der Rhythmusgruppe zu tun: Sam Lay und Jerome Arnold hatten zuvor in der Band von Howlin‘ Wolf gespielt. Das Debüt der Butterfield Blues Band jedenfalls war und ist eine der authentischsten Blues-LPs einer hauptsächlich weißen Band (der Rest der Urbesetzung bestand neben dem genialen Harp-Spieler Butterfield aus Mike Bloomfield, Elvin Bishop und Organist Mark Naftalin). Das Repertoire bestand aus Klassikern („Blues With A Felling“, das großartig von Sam Lay gesungene „I Got My Mojo Working“, „Mellow Down Easy“) und durchaus gleichwertigem Eigenmaterial; behandelt wird es mit einer spürbaren Liebe zum Blues und genau der richtigen Balance zwischen Rohheit und Raffinesse (der Groove!!). Die folgenden Alben waren zwar gleichfalls phantastisch, doch wurden bereits auf „East-West“ neue Möglichkeiten erforscht – das selbstbetitelte erste Album blieb in dieser Form einzigartig. Es gibt nur ganz wenige Platten dies- und jenseits des Atlantiks, auf denen der Blues auch nur ansatzweise so echt – und so jung klingt. (1965/2013)