Unter editorischem Aspekt zwar verwirrend, inhaltlich jedoch fabelhaft: Die üppige CD-Box mit allen EMI- und Teldec-Aufnahmen des Violinisten wird zunächst nur von einer einzigen Vinyl-Veröffentlichung begleitet, die zwar deren Titel mitträgt, in Wahrheit aber eine gekürzte Ausgabe ist von dessen 1995er Album „Perlman à la carte“. Die Kürzungen sind spielzeitbedingt – zwei Titel wurden gestrichen. Das Album bleibt aber auch so eine der schönsten Sammlungen mit sogenanntem „Zugabenrepertoire“ jener Dekade, und daß es nun endlich auf Vinyl vorliegt (in exzellenter Qualität zudem), ist höchst erfreulich. Massenets „Thaïs“-Meditation ist eine der schönsten überhaupt, beeindruckend durchgestaltet. Doch auch zu Sarasates „Zigeunerweisen“, Rachmaninoffs „Vocalise“ und einigen Kreisler-Miniaturen („Schön Rosmarin“ ist exzeptionell!) hatte Perlman sich hörbar Gedanken gemacht. Wundervoll auch die selten gehörte Glasunow-„Meditation“ oder die Wieniawski-„Légende“! Definitiv ein essentielles Stück Violin-Diskographie, gleich unter welchem Titel…! (1995/2015)