Rezension
In der Welt kennt man R.E.M., in Athens, Georgia, aber genießen Five Eight annähernd denselben Ruhm. Deren Leader und Sänger Mike Mantione hat nun mit dem einstigen Drummer der Erstgenannten, richtig: dem schon lange „pensionierten“ Bill Berry, eine neue Band gegründet, und man wünscht sich sogleich, das wäre schon viel früher geschehen, wenigstens als punktuelle Zusammenarbeit. Denn Mantiones Songwriting und der unverkennbare Berry-Groove passen wunderbar zusammen. Natürlich ist dieses Album auch gnadenlos nostalgisch, führt es doch zurück in die Glanzzeit des College Rock. Wobei die beiden Veteranen sich sehr wohl bewußt sind, wie lange das her ist: Abschiede und Veränderungen sind zentrale Themen dieser Songs. Die dabei aber niemals depressiv wirken, melancholisch allenfalls. Und es gibt auch ganz andere Momente: Wie euphorischer Indie Rock geht, muß diesen beiden wohl niemand erklären. (2023)