Iggy Pop! Beziehungsweise James Osterberg, denn an „The Idiot“ oder „Lust For Life“ war hier noch nicht denken, selbst die Stooges waren noch wortwörtlich Zukunftsmusik. Wir schreiben das Jahr 1965, und der junge Mr. Osterberg spielte Schlagzeug in der Band der Brüder Michael und Dan Erlewine, eine der besten Blues-Combos von Michigan. Einen wohldotierten Plattenvertrag von Motown lehnte man ab, weil das Konzept, gezielt als weiße Band, die schwarze Musik spielt, vermarktet zu werden, den äußerst integren Musikern suspekt erschien. Auf diesem vorbildlich editierten Doppelalbum sind wohl so ziemlich alle erhaltenen Aufnahmen versammelt, liebevoll von den Originalbändern überspielt. Michael Erlewine selbst schrieb die ausführlichen Linernotes, herrliches Fotomaterial gibt es ebenfalls (Iggy im Anzug!!). Bei der Version von „I’m A Man“ durfte der Drummer singen – durch einen Verzerrer. In diesen knapp drei Minuten kann man tatsächlich spüren, wo es mit ihm hingehen würde… (2019)