Von Südafrika nach Brasilien: Auch auf dem „Graceland“-Nachfolger ging Simon seinem Interesse für Weltmusik nach und arbeitete für das Album u.a. mit der afrobrasilianischen Formation Grupo Cultural Olodum, dem Songwriter Milton Nascimento und dem Mandolinenmeister Armandinho zusammen. Im Unterschied zu „Graceland“ aber verzichtete Simon auf zwingende Hits: Der Groove und die Stimmung stehen im Vordergrund, das Songwriting ist bewußt rhapsodisch gehalten: „The Rhythm Of The Saints“ funktioniert nur in seiner Gesamtheit; die dennoch (wohl auf Labelwunsch) ausgekoppelten Singles verkauften sich nur mäßig. Nein, ein zweites „Graceland“ ist dies nicht – aber auch alles andere als ein schwaches Album, wenn man sich darauf einläßt. – Erstmals seit der Originalpressung auf Vinyl. (1990/2018)