Dorothy Ashby

The Rubáiyát Of Dorothy Ashby

Label/AN:  Cadet, 4899071
Format:  LP 180g

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Rezension

Dorothy Ashby war weit mehr als nur eine Pionierin der Jazz-Harfe, das zeigen vor allem ihre drei leider für lange Zeit letzten LPs der Jahre 1968 (“Afro-Harping”), 1969 “Dorothy’s Harp” und 1970 (“The Rubáiyát”), alle drei mit vielfarbigen Arrangements von Richard Evans. Wohin die Reise im ersten Falle ging, sagt der Titel; das Folgewerk verschmolz u.a. Soul- und brasilianischen Jazz; auf dem 1970er Album ist das schon etwas komplizierter. Denn neben dem nahen Osten (der Titel ist der Plural von Ruba’i, einer persischen Gedichtform) ist auch der ferne präsent, schon allein dadurch, daß Ashby hier der japanischen Koto-Zither einigen Raum gibt. Zudem gibt es hochspannende Vokal-Beiträge (von ihr selbst!) und vor allem eine ziemlich sagenhafte Stilvielfalt: Der Spiritual Jazz des späten Coltrane ist maßgeblich, dazu natürlich die im Jazz damals noch sehr neuen World Music-Einflüsse; einige Passagen sind aber auch ganz erstaunlich funky! Evans sorgte für eine exzellente Besetzung, u.a. mit Gitarrist Cash McCall, Odell Brown (der bald darauf u.a. auch mit Curtis Mayfield und Marvin Gaye arbeitete) sowie Stu Katz an Vibraphon und Kalimba. Verkauft hat sich das damals wohl eher nicht – wie bei so vielen Alben im Jazz jener Ära zeigten sich Größe und Bedeutung erst viele Jahre später. Was sowohl die Mondpreise für Originalpressungen als auch den abrupten Abbruch der Diskographie bis zum Jahr 1983 erklärt. (1970/2023)