Mit Popmusik hat das, was Chris Hooson inzwischen macht, eigentlich gar nichts mehr zu tun. In diesem Falle gilt das besonders, denn die japanischen Experimentalmusiker von Vampillia machen auch alles andere: Kammermusik, Jazz, Minimal Music, Elektronika, mit allen sich daraus ergebenden Schattierungen. Der Ursprung dieses Albums liegt im Jahr 2011 – damals tourte Hooson durch Japan und spielte an Orten, die wenige Wochen später verstrahlt, zerstört und unbewohnbar geworden waren. Gemeinsam mit den japanischen Freunden machten Hooson und sein Weggefährte David Buxton sich daran, diese Eindrücke zu verarbeiten – und schufen gewissermaßen eine Vertonung der Fukushima-Katastrophe. Ein gleichzeitig bedrohliches und extrem emotionales, berührendes Werk, alles andere als leicht verdaulich, aber fraglos zu Hoosons bedeutendsten Schöpfungen zählend. (2016)