Rezension

Bei Erscheinen erntete das fünfte Album der Band sehr gemischte Kritiken. Was wohl vor allem daran lag, daß es so gar nicht nach den beiden vorangegangen Meisterwerken „Deserter’s Song“ und „All Is Dream“ klang. Auf jenen hatten Mercury Rev die Weirdness ihres Frühwerks mit honigsüßen Melodien vereint. Hier nun ließen sie die Seltsamkeit einfach draußen – Jonathan Donahue reitet auf weit geschwungenen Melodiebögen, unterfüttert von flirrenden Synths und fließenden Basslinien: Näher an radiofreundlichen Pop konnte diese Band sich kaum bewegen. Den bei aller instrumentaler Opulenz letztlich doch intimen Charakter der Vorgänger sucht man hier sicherlich vergeblich: Hier wird Pop in Großbuchstaben geschrieben. Das Wiederhören nach 20 Jahren zeigt aber, wie großartig der Band dies gelang. David Gilmour hätte vermutlich seine Lieblingsgitarre getauscht für solche Songs. Laut hören, wegbeamen lassen. (2005/2025)