Ornette Coleman

The Shape Of Jazz To Come

Label/AN:  Speakers Corner / Atlantic, SD1317
Format:  LP 180g

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Rezension

Wo nur hatte Coleman diese Töne her? Als (beispielsweise) Miles Davis knappe 10 Jahre später den Electric Jazz aus der Taufe hob, griff er immerhin auf vorhandenes Ausgangsmaterial aus Rock und Jazz zurück. Colemans Musik schien 1959 völlig neuartig, unerhört, aus dem Nichts kommend, war geradezu prophetisch. Zu Recht gilt er als einer der wichtigsten Weiterentwickler des Jazz, vielleicht der wichtigste neben dem frühen Louis Armstrong. War bis hierhin der Jazz auf festgelegten Harmonien (Akkorden) basiert, so rationalisierten Coleman und seine Spießgesellen Don Cherry, Charlie Haden und Billy Higgins dieses Fundament einfach weg – und siehe da, das Gebäude stürzte nicht ein. Wer (immer noch) Vorurteile gegen Free Jazz hat: Versuchen Sie es nochmal. Diese Musik ist mindestens so organisch wie eine beliebige Swing- oder Bop-Scheibe. Nur anders. Wer genau hinhört, erlebt vielleicht eine Erleuchtung: Von hier aus jedenfalls konnte der Jazz überall hingehen (und tat dies in den kommenden Jahren auch, der Albumtitel bestätigte sich schnell!). Als Hörer kann man das auch… Eine der echten Wasserscheiden des Jazz, neu aufgelegt von Speakers Corner, selbstredend von den analogen Quellen gemastert. (1959/2021)