Rezension

Das Grundmaterial entstand bei einigen der seltenen Konzerte des Avantgardisten, dessen Einfluß auf ambitionierten Pop und Jazz kaum meßbar ist (Brian Eno, David Byrne, David Sylvian, Peter Gabriel oder Thom Yorke wären ebenso zu nennen wie Nils Petter Molvaer oder Erik Truffaz). Die Tracks sind jeweils nach den Städten benannt, in denen sie aufgenommen wurden. Sie wurden freilich nicht eins zu eins für das Album übernommen, sondern anschließend überarbeitet und neu gemischt (von Hassell selbst und dem befreundeten Fan Eno) sowie ineinanderübergeblendet, sodaß der Eindruck eines einzigen großen Ambient-Jazz-Werkes mit verschiedenen Phasen entsteht. Hassells Trompete ist zumeist elektronisch verfremdet, und was hier mit der noch jungen Loop-Technologie angestellt wird, ist schon sehr beeindruckend. Über 35 Jahre ist diese Musik nun alt, sie klingt immer noch nach übermorgen: Weiter vorne als Hassell war auch in der Avantgarde-Szene kaum jemand… (1987/2023)