Rezension
Mit gerade 21 reihte sich Eli Winter mit seinem Debüt aus dem Stand in die Reihe der großen Folk-Individualisten ein, die von Renbourn, Jansch und Kottke bis zu neueren Meistern wie Daniel Bachman führt. Wobei es nicht nur seine Picking-Kunst ist, die frappiert, sondern vor allem auch eine musikalische Reife, die sein zartes Alter Lügen straft. Wahrnehmbar ist die von Anfang an; endgültig überzeugt muß man wohl sein, wenn man das 15minütige Titelstück gehört hat: Wie Winter der Musik Zeit läßt, sich zu entfalten, das ist schon wirklich große Kunst. Daß der junge Mann eigentlich Schriftsteller werden will (er ist an der Universität von Chicago für Creative Writing eingeschrieben), die Musik also „nur“ seine zweite große Liebe ist und er außerdem auf seinem Instrument Autodidakt ist, läßt diese Leistung nur noch beeindruckender erscheinen! (2019/2021)