Rezension
Der nach Sinatra vielleicht größte amerikanische Sänger der 50er- und 60er Jahre war Mitte der 70er schon länger nicht mehr in den Charts gewesen; zeitweise war er sogar ohne Plattenvertrag. Das machte ihm aber offenbar wenig zu schaffen: Statt sich irgendwo anzubiedern, gründete Bennett sein eigenes Label (Improv; es hatte leider nur wenige Jahre Bestand) und nahm endlich mal Musik auf, die ihm selbst gefiel, ohne jede kommerzielle Orientierung. Da der Mann von jeher eine Schwäche für bemerkenswerte Pianisten hatte, war ein Duo-Album mit Bill Evans erste Wahl. Das Ergebnis, später auf Fantasy wiederveröffentlicht, war denn auch zwar ein ungewöhnliches – doch fraglos eines der besten Alben in der langen Schallplattenkarriere des großen Entertainers. Musikalisch zwar eine gänzlich andere (vor allem: ruhigere!) Welt, qualitativ aber sicherlich neben die legendären Aufnahmen Bennetts mit der Basie-Band zu stellen. – Die Neuausgabe wurde von Kevin Gray von den Originalbändern gemastert. (1975/2023)