Cowboy Junkies

The Trinity Session

Label/AN:  Analogue Productions, CAPP072SA
Format:  Hybrid SACD

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Rezension

[Text: kopiert von Sieveking Sound]

Am 27. November 1987 trafen sich die Cowboy Junkies mit ein paar Musikerkollegen in der Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit in Toronto für eine denkwürdige Einspielung. Für ihre Aufnahme nutzten sie eine für moderne Musik völlig untypische Mikrofonierung. Das Gesamtbudget lag bei 250 Dollar plus Pizza für alle. Die Musiker hatten sich teilweise zuvor noch nie getroffen und vorsichtshalber war den Kirchenoberen mitgeteilt worden, dass es sich um eine Einspielung von Weihnachtsmusik für das kanadische Radio handele. Die „Los Angeles Times“ bezeichnete das Ergebnis als bestes Album des Jahres und der Begriff Alternative-Folk war geboren. Großmeister Lou Reed selbst sagte zu Lebzeiten, dass er nie wieder eine so wunderbare Einspielung von „Sweet Jane“ gehört hat, wie auf dieser Aufnahme.

Und diese Aufnahme hat es in sich, denn sie wurde innerhalb der hallenden Kirche mit einem einzigen Stereomikrofon aufgenommen. Diesen Trick hatte Peter Moore bereits für „Whites Off Earth Now“ verwendet und damals die Garage der Timmins-Familie missbraucht. Es dauerte geschlagene drei Stunden und damit die Hälfte der geplanten Aufnahmezeit, bis überhaupt alle Musiker so positioniert waren, dass die Lautstärkeverhältnisse zueinander passten – schließlich wurde ohne Mischpult direkt in einen Digitalrekorder gearbeitet. In dieser Konstellation bedeutet jeder Fehler einen kompletten Neustart für alle Bandmitglieder, doch erstaunlicherweise war es wohl dieser Umstand, der einen ganz eigenen Sound kreiert hat. Wer einmal über das Grundrauschen des Gesangsverstärkers und der Gitarrenverstärker hinweg hört und den Hall des Kirchenschiffes ausblendet, findet ein unerhört intensives, ja förmlich geisterhaftes Album.

Peter Moore als Aufnahmeleiter übernahm auch das Remastering der originalen DAT-Bänder und zeigt viel Fingerspitzengefühl bei den nur feinen Änderungen, die jedoch audiophile Musikhörern gefallen werden. In gewisser Weise ist dies noch immer ein so „rohes“ Album wie Bruce Springsteens Nebraska, doch klanglich durchaus besser.

Wir empfehlen die Verwendung von „L’Art du Son“-CD/DVD-Conditioner für eine nochmalige klangliche Verbesserung.

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