Da der in Tel Aviv geborene, aber noch in seinen Teens nach Boston übergesiedelte Musiker von Anfang an ständig mit dem acht Jahre älteren Kontrabassisten gleichen Namens verwechselt wurde, gab er seinem Debüt als Leader einen eindeutigen Titel. Das Album, 2003 erschienen in der „New Talents“-Serie des spanischen Fresh Sound-Labels (das mit dieser Reihe einen bemerkenswerten Weitblick bewies), ist denn auch eine echte musikalische Visitenkarte. Besetzt weitgehend nur mit Bassist John Sullivan und Drummer Jeff Ballard, zeigt es den 24jährigen Musiker als genialen Vortragskünstler, der mit immer neuen Einfällen und unvorhergesehenen Wendungen sein Publikum auch im Alleingang zu fesseln vermag; insbesondere die ersten beiden Nummern, das programmatisch betitelte „The Fast“ und das Titelstück, wirken wie Ansprachen eines mitreißenden Redners. Cohens stupende Rhetorik auf dem Instrument funktioniert freilich auch bei langsameren Tempi („Dear Lord“). In drei Stücken ist Saxophonist Joel Frahm dabei (vor allem bekannt für seine Zusammenarbeit mit High School-Freund Brad Mehldau), und man darf bei diesen Dialogen durchaus an die legendäre Partnerschaft Coltrane/Cherry denken…! Höchst erfreulich, daß es diesen ersten großen Wurf Cohens nun endlich auch auf Vinyl gibt! (2020)