Rezension
Auf seinem dritten Album hat der junge Brite seinen persönlichen Stil weiter gefestigt. Soul spielte zuvor bereits eine wesentliche Rolle, auch hier verweisen eine starke Bläsersektion und eine wummernde Hammond nach Memphis. Wichtiger aber ist die Beobachtung, daß Selby eigentlich kein Blues Man im traditionellen Sinne ist (obwohl ihm die UK Blues Federation eben erst den Titel "Traditional Blues Artist of the Year" verliehen hat), sondern ein Singer/Songwriter, der Vintage-Blues und -Soul als sein Idiom verwendet, nicht unähnlich dem US-Kollegen Nick Waterhouse, nur mit anderen Akzenten. Das spürt man spätestens beim Titelsong. Autoren-Blues könnte man das nennen. Wobei es durchaus Freude macht, auch mal nur auf die herrlichen Arrangements zu hören – oder auf Selbys Gitarrenspiel, bei dem die Intensität durch Ökonomie entsteht und das vor allem für oben erwähnte Auszeichnung verantwortlich sein dürfte…– Gelbes Vinyl. (2025)