Nikki Sudden

The Truth Doesn’t Matter

Label/AN:  Troubadour Records, TRBLP047
Format:  2 LP

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Rezension

Angesichts “alternativer Fakten” und auf Hochtouren laufender Staatspropaganda-Maschinen überall auf der Welt ist der Titel von Suddens letztem fertiggestellten Album von geradezu prophetischem Sarkasmus. Die sehr traurige und definitiv eine Rolle spielende Wahrheit im Jahre 2006 allerdings war die, daß Nikki Sudden im März 2006 nach einem Auftritt in New York völlig überraschend mit gerade 49 Jahren einem Herzanfall erlag und dieses Album, das überhaupt nicht so klingt, dadurch zum Testament wurde: Das Vermächtnis eines der letzten aufrechten Rock’n’Roller, dessen Liebe zu den frühen Faces und Stones in jedem Ton dieser 15 Songs hör- und spürbar ist. Sudden war in seinen letzten Jahren in der Form seines Lebens gewesen; schon sein 2004er Album “Treasure Island” war eine Sternstunde des Roots-Rock, die jedem Fan des Genres (ganz gleich, ob der persönliche Hausgott nun Keith Richards oder Bruce Springsteen heißt) Freudentränen in die Augen trieb. Für “The Truth Doesn’t Matter” gilt dasselbe; vielleicht ist es sogar unterm Strich das noch bessere, noch zielgerichtetere Werk. Man mag nicht glauben, daß der, der diese Platte gemacht hat, nur wenige Wochen nach den Aufnahmen zum letzten Mal auf einer Bühne stand. Tröstlich ist nach wie vor nur, daß man Nikki Sudden in bester Erinnerung behalten wird. – Die Vinyl-Neuausgabe glänzt mit neuem Mastering und Bonustracks aus den damaligen Album-Sessions! (2006/2022)