Auf „War“ folgte mit „Under A Blood Red Sky“ zunächst das bis dato erfolgreichste Live-Album der britischen Musikgeschichte, im Herbst des nächsten Jahres wurde der Erfolg des Studiovorgängers dann wie selbstverständlich wiederholt (und zwar exakt: Platz Eins-Einstand im UK, Platz 12 in USA). Das Werk an sich klingt allerdings deutlich anders. Die Produzentenwahl (Brian Eno und Daniel Lanois) legt bereits deutliches Zeugnis davon ab, daß U2 ihren Hang zum Pathos (der gleichzeitig ihre Stärke ist) hier ausleben wollten. Songs wie das Martin Luther King-Tribut „Pride (In The Name Of Love)“ sind mit ganz großer Geste vorgetragen (und für entsprechende Bühnen gedacht); das auch dramaturgisch großartige „Bad“ ist einer der immer noch packendsten Songs der Bandgeschichte. Schwachpunkte waren allerdings auch zu verzeichnen, wie die komplette Verirrung „Elvis Presley And America“. Doch die Höhepunkte überwiegen bei Weitem. – Zum 25. Geburtstag gibt’s eine komplett neu remasterte Version, incl. 16-Seiten-Foto-Beiheft! (1984/2009)