Rezension
Den Mann kann man durchaus kennen, von seiner Band Black Swans oder als Produzent für verkannte Americana-Genies wie Ed Askews oder Will Beeley. Gelegentlich macht DeCicca aber auch Musik unter eigener Flagge, und das ist stets erfreulich. Denn sein Americana-Konzept ist so vielfältig wie schwer zu greifen: Da trifft The Band auf Ennio Morricone, Townes Van Zandt auf das Sir Douglas Quintet. Jenes ist übrigens sogar personell vertreten, in Form von Augie Myers an Orgel und Akkordeon, was auch zeigt, wie gut DeCicca in der Szene vernetzt ist. Zu hören auf diesem erstaunlichen Album sind u.a. auch Frank Rodarte (ebenfalls ein Doug Sahm-Partner) am Saxophon (in diesem Genre ja ein eher selten anzutreffendes Instrument) und Fiddler Ralph White von den Bad Livers. Jeder Song hier ist anders, was Stimmung und Klangfarben betrifft, und doch scheint alles zusammenzugehören; zudem trifft hier brillantes Songwriting auf höchste Kunst auf Ausführungsseite. Eine Freude zu hören. (2021)